Zur Psychosomatik religiöser Ideologien

Der Feuerregen, 1985, Pastellkreide

Psychosomatische Leiden religiöser Menschen weisen oft auf Unstimmigkeiten ihrer Lehre.

Christlich orientierte Menschen, die unter starken psychosomatischen Schmerzen leiden, sollten folgendes bedenken:

Wer die Axt an die Wurzel eines Baumes (biblische Glaubwürdigkeit) legt, muss Sorge tragen, dass er nicht den ganzen Baum fällt.
Wer die Seele der Tiere (deren Selbst, Empfinden, Bewusstsein und Intention) leugnet, muss Sorge tragen, dass man nicht seine eigene Seele verkennt.
Wer Bewusstsein mit begrifflichem Denken identifiziert, muss Sorge tragen, dass man ihn nicht selbst auf seine Begriffe festlegt.
Wer fehlbare Menschen zu Göttern erhebt, muss Sorge tragen, dass er nicht Gott verliert.
Wer andere Menschen nach begrifflichen Dogmen in Kategorien einteilt, muss Sorge tragen, dass sie sich nicht von ihm abwenden.
Wer starke körperliche Schmerzen ohne körperliche Ursache leidet, sollte nach der eigentlichen Quelle seiner Leiden suchen. Denn die Quelle allen Leidens ist: getrennt zu sein, von dem, was man liebt, aber vereinigt zu sein mit dem, was man nicht liebt.

Zur Trinität

Christusgesicht, 1986, Ölpastell

„Gott-Vater“ und „Gott-Sohn“ sind Wesensqualitäten des dialogischen, in ihm selbst bestehenden Bewusstseins Gottes und weder Rollen noch getrennte Individuen.

Der Gottessohn ist das reflektierte Selbst des Vaters, der als Quelle im eigentlichen und urtümlichen Sinne Gott ist.

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Zum Problem eines metaphysischen Determinismus

Scheinheilige, 1982, Aquarell

Ein metaphysischer Determinismus, wonach Gott seine Vorherbestimmung aller Dinge auf seiner Vorhersehung aller Dinge gründe, führt in unauflösbare innere Widersprüche und zu blasphemischen Annahmen im Hinblick auf Gott.

Der von Augustinus beeinflusste deutsch-ungarische Philosoph Bela von Brandenstein sah in einer Synthese von Vorhersehung und Vorherbestimmung kein Problem für die Willensfreiheit:

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Zum Problem der Willensfreiheit im Hinblick auf die Vorhersehung Gottes

Schnitterin (2), 1982, Ölpastell

Eine göttliche Vorherbestimmung aller Dinge im Detail schließt die Liebe und Fürsorge Gottes aus.

Ein Vorherwissen künftiger Entscheidungen und Schicksalswege ohne Einflussnahme ist theoretisch möglich, enthebt aber nicht den Wissenden der Verantwortlichkeit, insbesondere dann, wenn es sich bei diesem Wissenden um Gott handelt.

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