Asteroideneinschlag im Atlantik, 2008, Acryl
Asteroideneinschlag im Atlantik, 2008, Acryl

Wahrheit und Gerechtigkeit

Wahrheit, Gerechtigkeit und göttliches Liebesgesetz gehören zusammen.

Die Wahrheit selbst fordert Vergeltung an ihren Gegnern, die sich über sie erheben und Ungerechtigkeit stiften.

Es ist dies aber keine Vergeltung, die wie die Rache von außen kommt, sondern eine, die sich aus der Schwere und dem Zusammenhang der ausgeübten Verletzung wie von selbst ergibt. Denn Wahrheit ist die Wirklichkeit in ihrem Ursprung. Sie hat ihre Gesetze, deren Verletzung Folgen nach sich zieht. Dieser Wahrheit muss sich jeder stellen, und sie hat erklärte Gegner. Zu ihrer Gegnerschaft gehört nicht unbedingt der Atheismus. Atheismus kann in Anbetracht der vielen Götzenbilder eine edle Haltung sein. Wir haben jedoch letztlich keine Wahl als Stellung zur Wahrheit und damit zu Gott zu beziehen. Jeder hat seine Richtlinien, seinen Zu- und Unterordner und somit auch seinen Gott. Von daher ist der Atheismus unserer modernen Zeit nur eine vorläufige, im günstigen Falle falsche Gottesbilder aussortierende Gedankenhaltung. Der Verstandesatheismus eines überzeugten Moralisten ist ein Produkt der neueren Zeit und hat als Methode der Wahrheitsfindung seinen Stellenwert. In den biblischen Schriften kommt der Verstandesatheismus als Sünde bezeichnenderweise nicht vor. Die in der Bibel bezeichneten Sünden bestehen im Götzendienst und allem, was damit zusammenhängt. Eine Gegnerschaft zur Wahrheit liegt daher auch nicht im Verstandesatheismus, sondern in der Religion und Geisteshaltung eines Götzendieners, der einem falschen, tyrannischen Herrn dient, oder im Anti- bzw. Ersatzchristentum. Das Pseudochristentum befindet sich in einer gefährlichen Nähe zum christlichen Glauben. Somit ist solch ein antichristlicher Glaube zugleich auch immer Verrat an der Wahrheit, die sich in Christus verkörpert. Antichristentum ist in der Konsequenz immer praktizierter Atheismus, obwohl es sich stets als Theismus gebärdet. Der „Gottlose“ im biblischen Sine ist nicht nur ein Theoretiker der Gottlosigkeit, er muss es nicht einmal sein, er ist sich aber selbst der Nächste und handelt danach.