Im Tartaros, 2021, Acryl auf Pappe
Im Tartaros, 2021, Acryl auf Pappe

Zur inneren und äußeren Freiheit

Wer seine innere Freiheit opfert, um seine äußere zu gewinnen, verliert am Ende alle Freiheit.

Wie Jakobs Bruder Esau sein Erstgeburtsrecht für eine Linsensuppe verkaufte, so tauschen heute viele Menschen ihre Integrität, innere Freiheit, Gesundheit und Leben gegen eine Bratwurst mit Brötchen.

Sie handeln jenseits aller Verhältnismäßigkeit. Sie haben den Zugang zu ihrer inneren Freiheit verloren. Ihre innere Freiheit gilt ihnen für nichts, sie kennen sie nicht einmal. Sie glauben allenfalls, ein gutes Funktionieren bringe ihnen Freiheit.
Es sind keineswegs die Dummen und Unreflektierten, die so denken und handeln. Es sind allen voran die Musterschüler und fleißigen Lerner des Vorgegebenen, die bereitwillig alles aufgreifen, was ihnen von außen zugeht und klug und sicher nur in Grenzen denken, die ihnen andere abgesteckt haben. Nach solchen Maßgaben wird heute Intelligenz gemessen. Die Welt der menschlichen Kultur wie sie gegeben ist, hat für die meisten die absolute Priorität und die im Sinne dieser Ordnung Bevollmächtigten sind in ihren Augen deren absoluten Hüter. Sie glauben ein leichtes Spiel zu haben, indem sie ihre innere Freiheit aufopfern, um sich einen äußeren Bewegungsraum zu verschaffen. Denn sie glauben nicht an ihre innere Freiheit. Ihre innere Freiheit ist ihnen gleich der äußeren. Sie begreifen nicht, dass die äußere Freiheit nur durch eine innere definiert werden kann, um echte Freiheit zu sein. Der Tausch der inneren Freiheit gegen die äußere führt in eine quälende Unfreiheit.