Den „Naturkonstanten“ der Physik liegt eine höhere Ordnung mit höheren Freiheitsgraden zugrunde.
Die Naturwissenschaft befleißigt sich eines methodischen Atheismus. Das ist auch völlig legitim, insofern nämlich, als es ihre Aufgabe ist, nach kausalen Zusammenhängen zu suchen …
…, die nicht ein ständiges unerklärbares Eingreifen einer göttlichen Macht in das Naturgeschehen bemühen müssen. Die Vorstellung Gottes als eines Lückenbüßers, der überall dort tatkräftig eingreift, wo mechanistische Erklärungsansätze nicht ausreichen, setzt auch in der Tat eines der armseligsten Gottesbilder voraus, die denkbar sind. Dabei wird jedoch vergessen, dass ein mechanistisches Weltbild, das das Weltgeschehen in mechanische Ursachen und Wirkungen aufgliedert, selbst nicht voraussetzungslos ist. Es wird bei diesem Weltbild nicht beachtet, dass es zahllose ineinandergreifende Kausalketten gibt, die ein Ganzes ausmachen und folglich die Ordnung dieses Ganzen durch die Analyse künstlich hervorgehobener und isolierter einzelner Kausalketten nicht nur nicht erklärt werden kann, sondern diese Ordnung durch eine rein kausale Betrachtungsweise von Grund auf verfehlt wird. Aber allein schon die tägliche Erfahrung sollte uns lehren, dass eine solche Ordnung existieren muss. Denn unser tägliches Leben ist voller „Synchronizitäten“, das heißt Gleichsinnigkeiten und sinnvollen Zusammentreffen unterschiedlicher Ereignisketten, und zwar in einer Häufigkeit, dass sie durch mathematische Zufallswahrscheinlichkeiten, deren Theorie ebenfalls nicht voraussetzungslos ist, nicht erklärt werden können. Somit ergibt sich, dass es eine höhere Ordnung geben muss, in die die uns bekannten Naturgesetze eingebettet sind, eine Ordnung, die nicht ein ständiges, gleichsam hektisches Eingreifen einer anthropomorph gedachten Gottperson im Sinne eines cartesianischen Okkasionalismus notwendig machen muss, eine Ordnung, die die scheinbar ewiggültigen Naturgesetze, die wir durch mechanische Experimente herauskristallisiert haben, überhaupt erst nach ihren wahren Hintergründen durchleuchtet. Es muss sich um eine Ordnung handeln, die höhere Freiheitsgrade besitzt als die uns bekannten und immer noch sehr schlecht erklärten Naturgesetze, eine Ordnung, die Geist und Bewusstsein nicht nur impliziert, sondern als Urphänomene hinter allem voraussetzt. Weiterhin können wir davon ausgehen, dass diese Ordnung mehrere, einander durchdringende Schichten mitumfasst, diese leitet und entwickelt, aber gleichwohl in ihrer Grundlage mit dem höchsten Grad der Freiheit verbunden ist. Diese Freiheit kann nicht eine willkürliche sein, sondern besteht in „Grundgesetzen“, die unveränderlich sind und jeder Form der Zeit und des Naturgeschehens erst zugrunde liegen. Sie hat vor allem moralische Qualitäten. Es ist die Ordnung eines heilenden und somit Heiligen Geistes.