Verbrennung Servets, 2021, Ölpastell auf Zeichenpappe
Verbrennung Servets, 2021, Ölpastell auf Zeichenpappe

Über die Wahrheitsverleugnung

Es gibt keine Solidarität der Gewalt und gegenüber Gewalttätern, denn Gewalttäter werden auch untereinander nie solidarisch sein.

Warum verleugnet die Mehrheit der Menschheit noch immer die Wahrheit, zu einem Zeitpunkt, da sie schon klar zutage gebracht worden ist?

Dies lässt sich psychologisch leicht mit Reduktion von kognitiver Dissonanz erklären. Wir Menschen geben nicht gerne zu, einen folgenschweren Fehler begangen zu haben. Darum suchen wir nur solche Informationsquellen auf, die unsere bisherigen Meinungen und Entscheidungen stützen. Dies gilt sogar in puncto religiöser Überzeugungen. Beispiel: Ein katholischer Religionsphilosoph, der der Überzeugung ist, dass Jesus aus zwei verschmolzenen Entitäten bestanden habe, einer ersterschaffenen menschlichen Geistseele und der „zweiten Person der göttlichen Trinität“, wird diese hoch esoterische und gnostische Auffassung für die katholische erklären, ungeachtet der Tatsache, dass dieses Bekenntnis im fünften und sechsten Jahrhundert von der katholischen Kirche selbst als nestorianische Ketzerei verurteilt wurde. Man nennt so etwas Etikettenschwindel! Aber diese Tatsache wird einfach ignoriert oder mit Scheinargumenten umgedeutet. Oder ein katholischer Arzt, der sich für die mRNA-Impfung ausspricht, rechtfertigt seine Ansicht dadurch, dass er auf den Papst verweist, der diese gutgeheißen und propagiert hat. Nun, der muss es ja wissen! Eine Schande für den ärztlichen Berufsstand! 

Am besten und bequemsten hält man seine bisherigen Vorurteile und Gesinnung dadurch aufrecht, dass man sich mit einer ausgewählten Gemeinschaft, welcher zumeist die Mehrheit angehört, solidarisch erklärt. Da es aber in einer als Demokratie deklarierten Gemeinschaft ganz verschiedene Gemeinschaften gibt, unterwirft man sich derjenigen Gemeinschaft, die durch Politiker über die Massenmedien zum Hort des Guten erklärt wird. Eigenes Denken und Forschen gilt hierbei als unbequem. Eine im äußeren Wohlstand lebende Waren-, Verbraucher- und Konsumgesellschaft ist es seit Jahrzehnten gewohnt, durch die Massenmedien geistig bedient zu werden und hat sich zum Gutmenschentum gemausert. Gutmenschentum besteht in dem angenommenen Glauben, der Mensch sei gut, zumal der Glaube Privatsache sei und die Politiker wohlberaten. Ein folgenschwerer Irrtum! Aber kann es solidarisch sein, sich ohne Vorbehalte wie ein Lamm zur Schlachtbank führen zu lassen? Kann es solidarisch sein, in blindem Vertrauen mit den Lemmingen in den Abgrund zu rennen, gar in vorauseilendem Gehorsam? Sollte man nicht sofort aufmerken, wenn ein solcher Befehl des blinden Vertrauens von der Regierung kommt, wenn vernünftige Kritiker durch brutale Maßnahmen unterdrückt und diffamiert werden? Kann da noch von wahrer Solidarität gesprochen werden? Wohl kaum!

Wahre Solidarität erweist sich darin, dass man für verfolgte Minderheiten und echte Gerechtigkeit eintritt und auch seine Entscheidungen danach ausrichtet.