Menschenfressender Dämon, 1979, Kugelschreiberzeichnung
Menschenfressender Dämon, 1979, Kugelschreiberzeichnung

Warum Judas gerettet wurde, einem „pädophilen“ Priester aber nicht vergeben werden kann und wird

Die Sünde pädophiler Priester ist tausendfach schlimmer als die des Judas

Judas war ein irdisch unverbesserlicher Geizhals und Geld-Fetischist.

Als solcher wird er in den Evangelien gekennzeichnet. Judas schloss sich Jesus an, weil er in ihm den wundertätigen Messias erkannte, ihn aber missbrauchen wollte, um von ihm die Zauberei zu erlernen und damit viel Geld zu verdienen. Außerdem erhoffte er sich durch Jesus ein hohes und einträgliches Amt im künftigen messianischen Reich. Judas war kein Zelot, kein “Iskarier“. Seinen Beinahmen bezog er aus seiner Abkunft aus dem Ort „Ischariot“. Er war ein Geizhals. Das wird gezeigt in der Szene, in der Judas die Salbung Jeschuas durch eine Frau – höchstwahrscheinlich die reiche ehemalige Prostituierte Myriam von Magdala – wegen der Geldausgaben kritisierte. Zu diesem Zeitpunkt bereicherte er sich wohl bereits an der gemeinsamen Kasse der Jünger, weil er am Königtum Jeschuas zu zweifeln begann. Mit dem Verrat wollte er sich auf die Seite des Hohen Rates schlagen, zugleich aber Jeschua zwingen, sich unter dem öffentlichen Druck seiner Verhaftung vielleicht doch noch als Messias zu offenbaren, seinen Feinden zu widerstehen und sein Reich öffentlich auszurufen, wofür Jeschua ihm dann vielleicht später dankbar sein konnte. Die dreißig Silberlinge waren ein Nebenverdienst. Für den Fall, dass sich Jeschua nicht als Messias offenbaren würde, rechnete Judas nicht damit, dass man ihn hinrichten könne. Dem Hohen Rat der Juden waren Hinrichtungen zu diesem Zeitpunkt verboten und die Römer hatten kein Interesse an Jeschua, weil er nie ein Weltreich beansprucht hatte. Judas hoffte außerdem, dass er im Grunde im Auftrag Jeschuas handeln würde, der aber vor den übrigen Jüngern geheim bleiben sollte. Judas hoffte, dass sein Verrat am Ende möglicherweise doch zur Offenbarung Jeschuas als der Messias führen könnte. Er wusste, dass Jeschua die Herzen der Menschen kannte und somit auch ihn als seinen Verräter. Jeschuas Worte nach dem gemeinsamen Abendmahl: „Was du zu tun gedenkst, das tue bald!“, deutete er als eine geheime Übereinkunft Jeschuas mit seiner Absicht, ihn zu verraten. Nur sollten die Jünger nicht erfahren, dass er der Verräter war. Deshalb beging er den Verrat bei Nacht. Bei dem entstehenden Tumult wurde er dann aber doch im Fackelschein von den Jüngern erkannt. Als seine Rechnung nicht aufging und Jeschua gemartert, verurteilt und zur Kreuzigung geführt wurde, verlor Judas zugleich sein soziales Gesicht. Einerseits erkannte er, dass er vom Hohen Rat wegen seines Verrats zutiefst verachtet wurde und man ihn nur instrumentalisiert hatte. Andererseits hatte er auch sein soziales Gesicht vor allen anderen Jüngern verloren, mit denen er doch alles geteilt hatte. Denn auch die Jünger hatten ihn nun als den Verräter erkannt. Außerdem klang ihm noch deutlich die Mahnung Jeschuas in den Ohren: „Freund, dir wäre es besser, du wärest gar nicht geboren!“ Also doch keine geheime Übereinkunft mit seinem Verrat, so musste sich Judas sagen. In Anbetracht dieser Ereignisse verzweifelte Judas völlig und erhängte sich. Es war eine denkbar ungünstige Situation: Seine Gürtelkordel, mit der er sich erhängt hatte, löste sich vom Ast, oder der Ast brach ab, und er fiel – noch lebend – auf unter dem Baum ragende Felsspitzen, worauf er elend verblutete.
Wäre nun aber Judas tatsächlich ein psychopathischer Verbrecher ohne wahres Mitgefühl und wahre Reue gewesen, so hätte er in dieser Situation gewiss noch keinen Bilanz-Suizid verübt. Er wurde ja nicht einmal strafverfolgt. Er hätte wegziehen und sich anderen, erträglicheren Geldgeschäften widmen können. Das hätte er mit Sicherheit getan, wenn er nicht wirklich bereut hätte. Er hätte sich sogar sagen können, und als Psychopath hätte er das sicher auch getan: „Na sieh mal einer an: Dieser Jeschua war also doch nicht der erwählte Messias! Er war ein Lügner und Großsprecher, der sich selbst überschätzt hat! Er war ein Gotteslästerer! Seine Kreuzigung beweist, dass es so ist! Ich habe recht getan mit meinem Verrat! Zwar werde ich vom Hohen Rat deswegen nicht wirklich geschätzt, aber zumindest dem Haufen irrwitziger Jünger habe ich es nun so richtig gezeigt und ihnen die Wahrheit vor Augen geführt!“
So würde ein reueloser Psychopath denken und sich selbst rechtfertigen. Er würde keinen Bilanzsuizid begehen.

Wir fragen nun weiter: Wenn Judas nun nach seinem Suizid wegen des Verrats auf ewig verdammt worden wäre, warum hat Jeschua, der als Gottmensch den Verrat voraussah, ihn dann überhaupt als Jünger angenommen? Musste er nicht wissen, dass er den Verrat an ihm und damit die nicht zu vergebende Sünde nur unter der Bedingung seiner Jüngerschaft begehen würde? Wäre es nicht besser gewesen, ihn anderweitigen Geldgeschäften nachgehen zu lassen, die ihn zumindest diese unverzeihliche Sünde nicht hätten begehen lassen? Wohlgemerkt: Jeschua wusste sehr wohl im Voraus, dass Judas sein Herz auch unter seiner Jüngerschaft nicht ändern und dass es beinahe zwangsläufig zum Verrat kommen würde. Hätte dies die ewige Verdammnis zur Folge gehabt, so wäre die Annahme zur Jüngerschaft, gesetzt selbst unter der Annahme einer minimalen Wahrscheinlichkeit einer Entscheidung gegen den Verrat, ein Missbrauch und eine Fahrlässigkeit höchsten Grades gewesen. Nun werden einige Evangelikale einwenden: Judas wäre ja auch ohne Jüngerschaft und Verrat, nämlich wegen seines Geizes von vorn herein zur ewigen Verdammnis verurteilt worden – wie auch die meisten Menschen, die Geizhälse und bekennende „Gottlose“ sind! Na dann: Prost Mahlzeit, ihr Calvinisten!
Wir müssen uns andererseits vor Augen halten, dass sich Jeschua ernsthafte Sorgen um das Seelenheil des Judas machte. Es hatte schon seinen Grund, dass er seinen Antrag zur Jüngerschaft angenommen hatte. Ein ursprünglich lauteres Motiv muss diesem zugrunde gelegen haben. Sonst hätte er Judas nicht angenommen. Trotzdem wusste er, dass es zum Verrat kommen würde. Als Gottmensch brauchte er keine Wahrscheinlichkeitsrechnung. Es reichte, die Verfassung des menschlichen Herzens und alle Handlungsbedingungen und Folgen zu kennen. Der Ausspruch: „Dir wäre es besser, du wärest gar nicht geboren!“, war durchaus wörtlich gemeint. Jeschua wusste, in welche schrecklichen Umstände Judas durch den Verrat und seine Folgen sowie den Suizid jenseits geraten würde. Trotzdem ließ er dies alles zu. Warum? Weil eine „Schocktherapie“ im Falle des Judas der einzige Weg zur Reue und die Auferstehung Jeschuas das einzige Mittel der Annahme seiner Vergebung durch Judas war. Gott missbraucht nicht das Böse, um mit dessen etwa unabdingbaren Hilfe Gutes zu wirken, den Bösen dann aber trotzdem zu verdammen, sondern er ergreift das Böse, um es in Gutes zu verwandeln. Jeschua hat Judas nicht für das Heilsgeschehen missbraucht. Der Verrat wäre nicht nötig gewesen, um ihn zu verhaften. Erst recht wäre der Suizid des Judas nicht nötig gewesen, der seine Rettung ja sehr erschwerte. Beides aber wurde von Jeschua vorausgesehen. Die Schrift musste im Zusammenhang des Heilsgeschehens erfüllt werden: Jeschua lieferte sich seinen Feinden erst in dem Augenblick aus, als einer seiner engsten Freunde, einer seiner Jünger, ihn verriet, was ihm beinahe das Herz brach.

Wir können also davon ausgehen, dass:

  1. Judas seine Tat wirklich bereute, und zwar nicht nur, weil er dadurch sein soziales Gesicht verlor, sondern weil er den Tod Jeschuas nicht wollte.
  2. Ihm durch Jeschua aufgrund dieser Reue vergeben wurde, weil Jeschua schon von Anfang an um die Umkehr und Reue des Judas bemüht war und das Erlösungsopfer auch für ihn galt.
  3. Jeschua konnte Judas nach seinem Kreuzigungstod und Abstieg in die Scheol persönlich begegnen, ihm vergeben und ihn nach der Auferstehung aus der Gefangenschaft des Tartarus befreien.

Wohlgemerkt: Für Priester, die sich an ihren Schutzbefohlenen sexuell vergehen, gibt es keine Rettung, zumindest nicht vor dem Ende des ersten messianischen Weltzeitalters! Sie haben nicht nur den Sohn Gottes verraten und verkauft und sich dadurch an ihm in ähnlicher Weise versündigt wie Judas – das haben sie ohnehin durch ihre Unterstützung der Weltkirche – sondern sie haben auch die „Sünde der Lästerung des Heiligen Geistes“ begangen, dem sie durch ihren Beruf und ihr Gelübde die Treue geschworen haben. Und diese Sünde wird ihnen weder in dieser noch in der kommenden Weltzeit vergeben werden. Warum kann diesen Menschen wenigstens bis dahin nicht vergeben werden? Weil bei einem Menschen, der durch seine Taten den Heiligen Geist, zu dem er sich bekannt hat, lästert und ihm geradewegs ins Gesicht spuckt, eine Reue nicht möglich sein kann. Solche Menschen werden immer mit Ausreden und Rechtfertigungen kommen, selbst im Angesicht Gottes wird das der Fall sein.
„Pädophile“ Priester sind ein sprechendes Bild für den gesamten Zustand der Weltkirche hinsichtlich ihres allgemeinen Verrats am Heiligen Geist, der durch ihre Praktiken gelästert wird.