Weltperiode im Aufgang (Bildausschnitt), 2019, Gouache Liquide Tempera Paint auf Leinwand
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Über den antichristlichen Geist der meisten Evangelikalen

Mindestens 90% der sogenannten Evangelikalen haben einen antichristlichen Geist.

Was in den vergangenen Wochen nun offen zutage getreten ist, zeigt, dass gewisse Kräfte ein starkes Interesse daran zu haben scheinen, den Dritten Weltkrieg als Stellvertreterkrieg auf Europäischem Boden zu provozieren, …

… was den Interessen gewisser US-amerikanischen Globalisten sehr zugute käme. Auch etwa 90% der US-evangelikalen Gruppierungen haben offenbar ein Interesse daran, denn sie setzen einen möglichen Dritten Weltkrieg mit der biblisch prophezeiten Schlacht von Harmagedon gleich, in die der Messias Jesus rettend eingreifen soll. Und sie hoffen, dass sie selbst als „fromme Christen“, da angeblich im Besitz des Heiligen Geistes, vor dieser Schlacht rechtzeitig entrückt werden würden, um dann – nach der großen Trübsal – mit dem Herrn strafend und richtend auf die Erde zurückzukehren.

Nun muss man sich fragen: Haben die heutigen evangelikalen Gemeinden den Heiligen Geist? Leider nein! Sie haben einen antichristlichen. 
Ist das „Zurückhaltende“ im 2. Thessalonicher Brief der Heilige Geist, den sie angeblich haben und „der beseitigt“ werden muss, bevor der Antichristus auftritt? Nein, das ist das „Zurückhaltende“ nicht.

Der Glaube der Evangelikalen stützt sich vor allem auf eine Stelle im Thessalonicher Brief 2, die in den meisten Bibeln, da nicht verstanden, so übersetzt wird:

„Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; doch nur, bis der, welcher jetzt aufhält, beseitigt wird; und dann wird der Gesetzlose offenbart werden, den der Herr Jesus beseitigen wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft; …“

Diese Übersetzung und ihre hineingeheimniste Interpretation sind falsch. Sie ergeben überhaupt keinen klaren Sinn.  
Die Textstelle muss, sinnvoll und richtig übersetzt, lauten:

„Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; doch nur, bis der (sich) jetzt noch Zurückhaltende (antichristliche Geist) aus der Mitte (der Gemeinden) heraus hervortreten wird; und dann wird der Gesetzlose offenbart werden, den der Herr Jesus beseitigen wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft; …“

Es ist hier also nicht vom Heiligen Geist die Rede, der etwa den Antichristen noch zurückhält. Und noch weniger ist von einer Entrückung der „Gemeinde“ (welche ist das?) vor Auftreten des Antimessias die Rede.  
 
Wer den Darbyismus und die damit verbundene „Vorentrückung“ der Gläubigen (vor der Zeit der Drangsal unter dem Antimessias) vertritt, verwechselt unwillkürlich die gegenwärtige politische Nation Israel, die sich noch in der von Hesekiel prophezeiten Knochenphase befindet, mit dem wiederhergestellten Israel und dem Volk Gottes. Außerdem verwechselt der Evangelikale die antichristlichen Interessen und Taten der gegenwärtigen Regierung dieser Nation mit der gegenwärtigen Nation Israel selbst, in der auch viele messianische Juden leben, die durchaus den bösen Geist dieser Regierung erkennen und in Massen dagegen demonstrieren, fühlt sich den Israelis völlig zu Unrecht überlegen und nimmt geistliche Sonderrechte für sich in Anspruch. Er bedenkt auch nicht, dass der Irrlehrer Nelson Darby mitverantwortlich für die Planung und Gründung des gegenwärtigen weltlichen Staates Israel in Zusammenarbeit mit den politischen Zionisten war, und zwar mit dem Ziel, durch diese Gründung zugleich seinen eigenwilligen Auslegungen der biblischen Prophezeiungen tatkräftig nachzuhelfen. Der Evangelikale bemerkt somit auch nicht, dass dieser Zeitabschnitt der weltlichen Staatsgründung Israels noch der von Hesekiel prophezeiten Knochenphase der Wiederherstellung Israels angehört. Und auf Knochen fährt nicht der Heilige Geist hernieder.     

Wer sich also wie etwa ein Roger Liebi auf die Seite eines Netanjahu schlägt, indem er das Bombardement der palästinensischen Bevölkerung sogar mit fadenscheinigen Argumenten rechtfertigt, macht gemeinsame Sache mit einem Mörder und Gräueltäter. Er hat sich somit selbst, nach seinen eigenen Worten, den Übeltätern zugesellt und ist zu jemandem geworden, der, nach seiner eigenen Meinung, den gleichen Lohn des Übeltäters verdient, erkennt das nicht einmal und hat somit auch nicht den Heiligen Geist. 

Wem das Schicksal der zum Kriegsdienst gezwungenen und als Kanonenfutter der militärisch weit überlegenen Russen dienenden Ukrainer oder das Schicksal der Palästinensischen Bevölkerung gleichgültig ist, ja deren Vernichtung sogar biblisch zu rechtfertigen sucht wie Roger Liebi, ist selbst ein Übeltäter und hat nicht den Heiligen Geist.

Wem der Missbrauch und die Ausrottung der Tierwelt gleichgültig ist und wer bedenkenlos täglich sein fettes Schnitzel auf seinem Teller fordert, hat nicht den Heiligen Geist!

Wer ALLEN außer Angehörigen von christlichen Gemeinden nach ihrem Tod den sicheren Tartarus und nach dem messianischen „Millennium“ die Gehenna prophezeit, macht aus Gott einen Satan und hat nicht den Heiligen Geist. 
 
Wer in der Weisheit und Gelehrsamkeit eines Roger Liebi sich mit mRNA-Präparaten impfen lässt, und andere überredet oder moralisch genötigt hat, sich ebenfalls mit diesen Präparaten impfen zu lassen, hat sich in völliger Verblendung auf die Seite des antichristlichen Geistes geschlagen und hat nicht den Heiligen Geist.

Wer den Formenglauben per Lippenbekenntnis zwar ablehnt, Jesus aber in fehlendem Liebeseifer und Duldung des Bösen verleugnet, ist ein Verräter und hat nicht den Heiligen Geist.

Wer als von Evangelikalen zum Missionarsdienst berufener Neubekehrter auf offener Straße wohlmeinende Durchschnittsbürger gleich mit der Gehenna als dem schärfsten Gericht Gottes bedroht, um in ihnen die Liebe zu Jesus zu wecken, hat noch keine Weisheit und gewiss noch nicht den Heiligen Geist.
 
Wer zentral irreführende Auslegungen der Bibel wie die Vorentrückungslehre und den Dispensationalismus lehrt, ist in dieser Aussage eindeutig ein falscher Prophet, der andere Menschen in falscher Selbsterkenntnis, Selbstbeschwichtigung und vergeblicher Hoffnung irreführt und hat nicht den Heiligen Geist.
 
Gerade der eminente Bibelgelehrte, der vor lauter differenzierter Begrifflichkeit auf dem Ruhekissen seines Hochmuts nicht bemerkt hat, dass er die Liebe Jesu verloren hat, steht in großer Gefahr, nicht an der ersten Auferstehung und an der Mitwirkung des Reiches Gottes in der messianischen Friedenszeit teilnehmen zu können, wie er es sich erhofft. Und er wird froh sein können, dass die Nichtteilnahme am messianischen Friedensreich nicht zugleich am Ende dieser Friedenszeit eine sichere Verdammung in die Gehenna bedeutet, wie er es sich ausgemalt hat.