Identität lässt sich nicht erringen.
Die Menschen sind in der Regel ihr Leben lang auf der Suche nach ihrer Identität und sie glauben diese immer in bestimmten Rollen und Funktionen zu finden. In Rollen und Funktionen besteht aber nicht der Mensch.
In ihnen erfüllt sich nicht das menschlich-persönliche. Der verbreitete Versuch sich durch eine Rolle oder soziale Präsentation eine Identität zu schaffen ist daher falsch. Wir müssen uns eine Identität nicht selbst erschaffen, sie ist uns schon gegeben, wir stehen mitten darin. Sie ist uns dadurch gegeben, dass wir einmalig sind und mehr als das: wir repräsentieren als jeweils einzelne Menschen sogar die ganze Schöpfung in einer einmaligen individualisierten Form. In dieser unserer einmaligen Individualität weisen wir zurück auf den Urgrund des Seienden, der selbst ein einmaliges Individuum, ja die Urindividualität selbst ist, das Ur-Ich. In der Verbindung mit ihm entwickelt sich unsere persönliche Identität, sie wird uns weder durch andere Menschen gegeben noch uns durch äußere Anstrengungen zuteil.