Richard Oliver Schulz über Rangsucht

Rangsucht

Rangsucht ist das Streben nach selbstgemachten Werten.

Die Rangsucht entspringt der irrigen Meinung, dass es eine Schöpfungsordnung in gestaffelten Rängen gäbe, die natur- oder gottgegeben sei.

Dazu gesellt sich der Gedanke, dass es uns aufgetragen sei, uns innerhalb dieser von der Natur oder von Gott gegebenen Ordnung einen möglichst hohen Rangplatz zu verschaffen. Es ist der verkehrte Glaube an eine Schöpfungsmacht, die von uns angeblich verlangt, uns selbst zu erschaffen. Das ist schon ein Widerspruch in sich selbst. Ein solcher Irrglaube macht unglücklich, denn leisten können wir nicht genug und wir wissen nie, wo die Grenze sein soll. Unsere ganze westliche Gesellschaftsordnung ist auf solch einen Glauben gebaut. Er macht die Menschen unglücklich und zerstört die kreativen Kräfte, die frei und vertrauensvoll sein müssen, um sich zu entfalten.