Richard Oliver Schulz schreibt am Notebook

Zur Geistseelen-Leib-Einheit

Der Mensch ist eine Leib-Geistseele-Einheit. Diese ist aber nicht identisch mit dem materiellen Körper.

Die Geistseele ist der eigentliche Mensch nach seiner Innenseite und wie er sich nach außen mitteilt. Die Geistseele teilt sich durch ihren Leib mit, …

… und der Leib kann bestimmt werden als das räumliche Innesein des Bewusstseins in einer bestimmten Körperform. Er ist somit die Art und Weise, wie sich der Mensch als Geistseele in seine Umwelt hineinstellt. Der Mensch hat einen Leib, aber von außen betrachtet ist er zugleich sein Leib. Der Leib ist ein Teil seiner Identität. Er ist der Umfang des In- und Inneseins in einer bestimmten Körperform, die in Interaktion mit der Welt steht. Aber der Leib ist nicht identisch mit unserem materiellen Körper, der alle sieben Jahre seine physikalisch-chemisch-biologische Substanz vollständig gewechselt hat. Der Körper ist ein Objekt, von außen betrachtet. Der Mensch aber lässt sich niemals auf die Stufe eines Objektes reduzieren. Wäre der Mensch identisch mit seinem Körper, so würde es nach der Abtrennung eines Gliedes kein Phantomglied geben. Das Auftreten von Phantomgliedern ist ein Hinweis auf die unzerstörbare Einheit unseres Leibes. Der Mensch ist auch nicht identisch mit den Strukturen seines materiellen Körpers, also mit einer Art neurologischer Hardware, oder gar lediglich identisch mit seinem Gehirn, wie manche Neurowissenschaftler glauben. Strukturen lassen sich vervielfältigen, ebenso Körper, die diese Strukturen tragen. Der durch seinen Leib empfindende, fühlende und denkende Mensch lässt sich nicht vervielfältigen ohne in jedem weiteren Exemplar seine Identität aufzugeben. Diese seine Identität lässt sich nicht vervielfältigen. Freilich: Angenommen, ein mehrfacher Leib derselben Individualität würde zu gleicher Zeit das tun, was er normalerweise zeitlich hintereinander tun könnte, so wäre eine Vervielfältigung möglich. Der Betreffende würde dann wohl hinterher in einem ruhigen Augenblick sich an alles erinnern, was er an vielen Orten zur gleichen Zeit, wie an das, was er an verschiedenen Orten zu unterschiedlicher Zeit getan hätte. Es wäre derselbe Mensch mit einem konvergierenden Bewusstsein, während ein bloßes Duplikat ein anderes Wesen mit eigener Identität und allenfalls ähnlichen Erinnerungsbildern sein würde. Denn Individualität ist ohne Identität nicht möglich, und diese lässt sich nicht verdoppeln.