Prozession, 2000, Ölpastell
Prozession, 2000, Ölpastell

Zur Politik

Das Ideal der Politik ist Gängelung und Gleichschaltung der Massen zugunsten selbsternannter Eliten.

Selbsternannte Eliten aus den Bereichen des Finanzwesens und der Weltwirtschaft streben nach der Weltherrschaft, der Globalisierung und der Kontrolle aller Menschen.

Dies ist keine Verschwörungstheorie, sondern eine Tatsache, die sich aus der sachlichen Betrachtung der Weltlage und der herrschenden Ideologien zentral gelenkter Globalisierung von selbst ergibt. Die selbsternannten Eliten müssen sich dazu auch gar nicht gegen irgendjemanden verschwören und ihre Sitzungen etwa im Geheimen abhalten, wie paranoide Verschwörungsbehauptungen uns dies weismachen wollen. Sie arbeiten, selbst wenn sie unabhängig sind, nur für dieselben oder für ähnliche Ideale und politische Zielsetzungen, deren Konsequenzen sie der Bevölkerung gegenüber nur nicht in vollem Umfang eingestehen. Ihre Ideologie ist im Grunde die des Menschen als Biomaschine, der Selbsterlösung des Menschen aus eigener Kraft und eines Gottes, der das Weltgeschehen allenfalls anstößt, aber nicht aktiv begleitet oder vollendet, eines Gottes, der sich allenfalls in seiner eigenen Entwicklung befindet und sich am Ende im Gutdünken menschlicher Ansichten auflöst. Der Mensch ist nach diesem Weltbild vollkommen außengesteuert, er ist das Produkt äußerer, rein materieller Kräfte und wird durch Informationen gesteuert, die ihm von außen zufließen. Der Mensch wird allein durch Außenfaktoren, nämlich durch Gene und Umwelt, definiert. Jede innere, kreative Dimension, ist verloren gegangen, ja gilt als unerwünscht. Somit ist es das Ideal eines jeden Politikers, die Masse der Menschen nach einem Maßstab zu leiten, den er selbst für den richtigen hält, und er hält denjenigen für den richtigen, der nach Möglichkeit die kreativen Kräfte lähmt und alle unter einen Hut bringt, der mit möglichst geringer Denktätigkeit verbunden ist. Alles, was sich Politiker unserer Tage wünschen, ist daher Macht in der geistigen Beherrschung möglichst großer Menschenmassen und Anerkennung der selbsterdachten technokratischen Richtlinien. Sehr prägnant veranschaulicht dies Dostojewskis Geschichte vom Großinquisitor in seinem Roman „Die Brüder Karamasow“, die dort der jüngste Bruder Aljoscha erzählt. In dieser Geschichte kehrt Jesus zurück und begegnet dem Großinquisitor, der aus Jesu Lehre inzwischen ein religiöses Zwangskorsett geformt hat, in dem die Menschheit gefangen ist. Jesus als Person ist in diesem neuen Religionssystem unerwünscht und wird vom Großinquisitor zum Feuertod verurteilt. Der Großinquisitor begründet seine Maßnahme damit, dass die Menschheit nur unter einer festen politischen Hand, die ihr vorschreibt, wie sie zu leben hat, glücklich und zufrieden sein kann, nicht durch hohe Ideale, die Initiative erfordern. Jesus bleibt stumm und küsst, bevor er zur Hinrichtung abgeführt wird, den Großinquisitor. Aus Dankbarkeit? Aus Mitleid?