Die Heilige Familie auf einem Berg über Judäa, 1984, Ölpastell
Die Heilige Familie auf einem Berg über Judäa, 1984, Ölpastell

Zur Transsexualität

Transsexualität hat eine tiefe, psychisch begründete Ursache.

Männer und Frauen sind grundverschieden, unabhängig von jeder Rollenzuschreibung.

Die Unterschiede gehen bis tief in die Wesensstruktur, und die Persönlichkeit wird bis in jede Faser durch ihr Geschlecht geprägt. Es ist nicht möglich, sie völlig in ein anderes Geschlecht umzuwandeln, sowohl seelisch-geistig als auch körperlich. Jede hormonelle und operative Geschlechtsumwandlung ist ein Verfahren, das nicht zum Ziel führt. Allenfalls werden dadurch bestimmte Funktionen imitiert, aber die damit verbundenen Emotionen sind oberflächlich und berühren nicht die tieferen Seelenschichten. Oberflächlich und rollenverhaftet sind auch die Vorstellungen, die Menschen verschiedenen Geschlechts voneinander haben.
Wie kommt es, dass Menschen wünschen können, sich in das entgegengesetzte Geschlecht umwandeln zu lassen? Ideale Spiegelbilder des anderen Geschlechts in der eigenen Seele spielen dabei eine große Rolle. Ein Mann, der wünscht, eine Frau zu werden, sucht oft die scheinbaren sozialen Vorteile, die solch eine Rolle mit sich bringen. Viele tragen das introjizierte Bild einer idealen Frau jahrelang mit sich herum, haben in der Zwischenzeit eine Familie und Kinder, bevor sie ihren Entschluss, eine Geschlechtsumwandlung vornehmen zu lassen, in die Tat umsetzen.
Andere haben sich seit früher Kindheit entschlossen, ihr Geschlecht zu wechseln.
Mädchen, die ein Junge werden wollen, lehnen zurecht die untergeordnete Rolle ab, die Frauen auch heute noch in unserer Gesellschaft zugeschrieben wird. Es sind engagierte und tatkräftige Mädchen, die sich für Ideale einsetzen. Viele sportlich sehr Aktive sind darunter. Ihre Aversion gegen die erlebte Rollenzuschreibung ist so stark, dass sie ihren Körper ablehnen und das Dasein im Körper eines Mannes herbeisehnen. Die mit der Pubertät einhergehenden weit größeren Unannehmlichkeiten und Belastungen bei jungen Frauen mögen dabei eine nicht unbedeutende Rolle spielen. Hier kommt noch hinzu, dass sich Frauen allein schon aufgrund ihrer geschlechtsabhängigen körperlichen Probleme in der Regel viel stärker mit ihrem Körper identifizieren als Männer. Rollenzuschreibungen sind von daher in den Augen einer Frau im Hinblick auf ihre körperliche Erscheinung viel entscheidender mit der allgemeinen Lebensführung verbunden als bei Männern.
Jungen, die ein Mädchen sein wollen, sind oft äußerst empfindsame Menschen und fühlen sich aufgrund ihres Gerechtigkeitssinnes unter anderen rauflustigen Jungen nicht wohl. Sie beneiden daher Mädchen um ihre Rolle. Einige dieser sensitiven Jungen identifizieren sich mit einem Mädchen aus einem Märchenbuch, das sie liebgewonnen haben. Denken wir an den im Internet dokumentierten Fall eines kleinen Jungens, der sich in eine Prinzessin „Sophia“ aus einem Märchenbuch verliebt hat und mit allen Kräften danach strebt, diese Sophia zu sein, ja von den Eltern, Lehrern und Mitschülern fordert, umbenannt und mit diesem Namen angeredet zu werden. Er lehnt seinen Penis ab, lässt sich die Haare wachsen und fürchtet die nahende Pubertät. Er fordert eine Geschlechtsumwandlung. Es ist ein zarter und feminin wirkender Junge, aber in Forderungen dieser Art und in den im Video dokumentierten Holzschwertkämpfen, die er im Spiel mit seinem Vater austrägt, zeigt sich seine überaus starke, nach außen drängende Willensnatur. Auch stark empfindsame, sensitive Jungen sind nicht weniger männlich orientiert als andere, weniger sensitive Jungen. Wenn sensitive Jungen keinen Gefallen an den Raufereien unter ihresgleichen haben, bekundet sich darin nur ein ganz besonderer Gerechtigkeitssinn. Sensitivität und zärtliche Gefühle sind kein Privileg von Frauen. Sie haben aber im Kontext ihres Geschlechts einen anderen Stellenwert.
Es gibt hingegen keinerlei wissenschaftlichen Beleg, dass bei transsexuellen Personen hormonelle oder gehirnphysiologische Prozesse irgendeine Rolle spielen, Männer etwa ein weibliches Gehirn oder Frauen ein männliches haben sollten. All diese Vermutungen haben sich als Mythen erwiesen. Eine hormonelle und operative Geschlechtsumwandlung ist keine Lösung und führt früher oder später zu erheblichen Problemen, die nichts mit einer sozialen Ablehnung zu tun haben, wie einige unterstellen. Die Suizidrate ist hoch.