Freiheit bedeutet, das zu tun, was unser wahrer Wille in Bezug auf Gott ist.
Freiheit bedeutet nicht Willkür, sondern besteht darin, das zu tun, was unser wahrer persönlicher Wille ist.
Darum ist der Mensch auch immer auf der Suche nach seinem wahren Wesen und persönlichen Willen, denn nur in diesem wird er frei von seiner Getriebenheit und findet den Frieden, den er sucht. Freiheit ist immer eine Freiheit „zu“ und „von“. Wahre Freiheit ist die Freiheit von Getriebenheit und zu Taten, die in der Gesamtheit des Seienden wiedererklingen können, eine Freiheit also, die diese Taten auf den Weg bringt, mit dem Ziel, dem in jedem Menschen und Wesen anwesenden unverwechselbaren Sein zu verhelfen, sich zu entfalten. Sich selbst in anderen zu reflektieren, als wären wir sie selbst, ihre Position einzunehmen, ohne mit dieser zu verschmelzen, das ist Liebe in ihrer Entfaltung, deren Ziel ein kollektives Bewusstsein ist, nicht ein kollektiver Wille, sondern eine kollektive Empathie, ein kollektives Mitfühlen und Mitdenken.
Die falsche Freiheit, die leider die meisten Menschen auf dieser Erde beherrscht, ist Freiheit von jeder Verbindung, die etwas vom eigenen Ego abgeben muss, und Freiheit zur Zerstörung all dessen, was sich seiner Expansion in den Weg stellt. Freiheit von Verbindung mit etwas, das außerhalb der engen Grenzen unseres Egos liegt, Freiheit zu zerstören, was den Expansionstrieb verhindert, diese vermeintliche Freiheit führt aber notwendig geradewegs in die schlimmste Form der Unfreiheit – in die innere Selbstverdammnis. Es ist keinem Menschen möglich, diese Selbstverdammnis aus freien Stücken aufzuheben, wie man sie gewählt hat.
Die Erkenntnis: Ich könnte im Grunde jeder all dieser Menschen sein, entbindet uns von der Verdammnis ins scheinbar unüberwindliche Ego, das uns für immer von der umgebenden Welt zu trennen scheint. Auf diese Weise hat sich Gott in Jesus mit uns identifiziert.
Die Reflektion des Ichbewusstseins in allen Menschen und Wesen ist keine diffuse Allverschmelzung, kein gleichmachender, „kommunistischer“ Einheitsbrei, sondern führt höchst differenziert zur Ganzheit der ganzen Schöpfung in einer bestimmten, individualisierten Form.