Pflanzenberge auf Gaikartai, dem 5. Planeten von Askella
Pflanzenberge auf Gaikartai, dem 5. Planeten von Askella, 2020, Buntfarbstift

Über Materie und Raum

Es gibt keinen leeren Raum, gleichwohl ist der endlose Raum nicht identisch mit der Schöpfung oder dem Weltall.

Es ist bezeichnend, dass eine materialistische Physik nicht ohne die Vorstellung eines leeren Raumes auskommt.

Denn ohne einen leeren Raum sind Verdichtungs- oder Verdünnungsprozesse undenkbar. Jede Atomstruktur muss mit einer Verdichtung ihrer Strukturen gegenüber dem sie umgebenden Raum einhergehen. Stellen wir uns also einen feinstofflichen Äther vor, der das gesamte Weltall durchdringt, so muss dieser Äther komprimierbar sein, wenn sich in ihm Strukturen bilden sollen. Komprimierbarkeit setzt aber Hohlräume voraus. Hier stellt sich dann wieder die Frage: Sind absolute Hohlräume denkbar? Das Problem bei solchen Konzepten des Äthers, die versuchen der Vorstellung eines absoluten räumlichen Nichts zu entgehen, wird auf diese Weise nur verschoben. Wer Materie im üblichen naturwissenschaftlichen Sinne denkt, kann der Vorstellung eines absoluten räumlichen Nichts nicht entgehen. Vorstellungen dieser Art haben sich tief in das Bewusstsein des modernen Menschen eingebrannt. Selbst Spiritisten sprechen, wenn sie die Entstehung materieller Objekte erklären wollen, von „Verdichtungen“ des Geistes. Dies zeigt, dass sie weder verstanden haben, was Geist ist, noch was das ist, was sie selbst Materie nennen. Sie unterliegen einem ziemlich grobklotzigen Weltbild.
Gehen wir von einem Grundäther aus. Diesen könnte man als in sich selbst bewegt denken, denn ein stehender Grundäther, wie ihn sich die Physiker des neunzehnten Jahrhunderts vorstellten, ist im letzten Grunde undenkbar, und diese falsche Annahme seiner Unbeweglichkeit war der Ausgangspunkt der speziellen Relativitätstheorie. Allerdings dürften wir nicht davon ausgehen, dass dieser Grundäther weiter komprimiert werden und eine wie immer geartete Teilchenstruktur besitzen könnte, denn Komprimierbarkeit und atomare Eigenschaften setzen Leerräume, in diesem Falle also Stellen eines absoluten räumlichen Nichts voraus. Und somit hätten wir das Grundproblem nur aufgeschoben. Wir sollten nun aber schon aus Erfahrung wissen, dass es ein solches räumliches Nichts oder überhaupt ein absolutes Nichts jedweder Art nicht geben kann. Es ist im Grunde nicht denkbar. Jede Vorstellung eines Nichts ist immer relativ, sie kann nicht absolut sein. Der „Grundäther“, der das ganze Universum erfüllt, kann also gar nicht „materiell“ nach unserer herkömmlichen Vorstellung gedacht werden. Er ist geistiger Art, der sich entfaltende Geist Gottes selbst. Er ist es, der den Raum konstituiert und die Zeit ermöglicht. Wenn der Raum selbst mitsamt der Zeit, wie wir sie kennen, aus dem Geist Gottes hervorgegangen ist, stellt sich uns nicht mehr die Frage nach der Art der Materie, die ihn erfüllt. Aber uns wird dann auch klar, dass, soweit wir in den Mikrokosmos vordringen, uns immer eine Raumerfüllung mit einem noch weiter komprimierbaren Äther bleiben wird. Zur eigentlichen „Grundsubstanz“ werden wir auf diese Weise nicht gelangen.