Der Paradiesgarten, Acryl auf Leinwand, 2019/2
Der Paradiesgarten, Acryl auf Leinwand, 2019/2

Atheismus und Antitheismus

Der Atheismus ist nur ein Vorläufer des Antitheismus.

Der theoretische Atheismus, zu dem der methodische Atheismus leicht verführt, hat immer auch etwas mit der Ersetzung Gottes durch den natürlichen Menschen zu tun.

Man muss sich dabei vor Augen halten, dass auch dem theoretischen Atheismus ein völlig verkehrter Begriff von Gott zugrunde liegt, gegen den er in Opposition tritt. Es ist der Begriff eines Gottes, der alle seelisch-geistigen und körperlichen Fähigkeiten eines Menschen besitzt, nur maßlos gesteigert, der also nichts weiter ist als ein ins Maßlose gesteigerter Übermensch.
Die Kraft, die Menschen Fähigkeiten verleiht, die über das sinnliche, seelisch-geistige und körperliche Vermögen hinausgeht, ist uns unter dem Begriff „Magie“ bekannt. Ein so gearteter Gott ist magisch und ein Magier. Er ist den Menschen in allen Fähigkeiten überlegen außer in den moralischen, also im Hinblick auf Demut, Liebe und Gerechtigkeit. Diese drei sind nun aber neben allen anderen die wesentlichen Eigenschaften, in denen sich Gott vor den Menschen auszeichnet. Der Mensch, der Gott ersetzen will und sich somit über einen Gott erhebt, der diese Eigenschaften besitzt, kann daher gerade über diese Eigenschaften nicht verfügen. Es ist unmöglich. Daher sind alle Versuche, sich über Gott zu erheben und sich an seine Stelle zu setzen, grundsätzlich zum Scheitern verurteilt. Die Transhumanisten unserer Tage versuchen aber gerade dies, theoretisch und praktisch. Durch widerrechtliche Gen-Experimente wollen sie die Schnittstelle zwischen Menschen und Cyborgs ausfindig machen und einen neuen Menschen formen, durch den sie unsterblich zu werden hoffen, wenn nicht durch das Herunterladen ihres Bewusstseins auf einen Androiden, dann doch wenigstens als Gründerväter und -mütter einer neuen posthumanen, globalisierten Menschheit. Es handelt sich bei ihrem volksbetrügerischen Vorgehen allerdings um eine Art „Magie“, wenn auch auf unterster Stufe. Aber diese Menschen sind vollkommen gottlose Materialisten, die mit ausgesuchten Politikern zusammenarbeiten und die „Magie“ in ihren Produkten vollständig unterschätzt haben werden. Es ist etwa so, als experimentierten hier dreijährige Kinder mit der Atomkraft. Durch die „Geister, die sie riefen“ wird die Weltbevölkerung den Glauben an die Tragfähigkeit ihrer Ideologie verlieren. Es wird ihnen alles außer Kontrolle geraten,
Seher und prophetisch begabte Menschen haben den Untegang solcher Ideologien in sozialen Katastrophen, Bürgeraufständen, Kriegen und Naturkatastrophen vorausgesagt. In den Siegelgerichten der Johannesoffenbarung findet sich die Abfolge solcher Ereignisse. Sie bedeuten allerdings noch nicht das von vielen beschworene Ende der Apokalypse und das baldige Reich Gottes auf Erden.
Denn die weitverzweigten Vertreter der transhumanistischen Agenda sind zwar theoretische und praktische Atheisten, aber keine Antitheisten. Niemand von ihnen würde den Anspruch erheben, der fleischgewordene Gott in Person zu sein. Auf den Niedergang ihrer Agenda und eine vollständige geistige Umorientierung der Menschheit in einer Reihe friedlicher Jahre wird eine Zeit folgen, in der man die Ansätze der modernen Parapsychologie zu einem hohen Grad methodisch und experimentell entwickeln wird. Weitere Genexperimente, Veränderungen von Tieren, aber auch Züchtungen künstlich erzeugter Menschen als neue Arbeiterklasse sollen erfolgen (Seherin Von Prag, 17. Jahrhundert, Rasputin, 19. Jahrhundert). Nicht zuletzt dadurch werden neue soziale Unruhen, Kriege und Naturkatastrophen ausgelöst werden. Dann erst soll sich der Antichristus erheben. Er wird im eigenen Namen kommen und nicht im Namen einer Organisation. Auch wird er kein Atheist sein, sondern ein Antitheist, indem er – in seinem Hass auf einen real von ihm angenommenen Gott – sich selbst für den fleischgewordenen ewigen Gott ausgeben wird. Er wird seinen Anhängern die Auferstehung in einem dem physischen ähnlichen Leib und die Unsterblichkeit in ihm versprechen. Was die Transhumanisten begonnen haben – die totale Unterjochung der ganzen Menschheit – wird er vollenden. Doch er wird dies nicht durch Beängstigung und leere Versprechungen tun, sondern durch kluge Reden und die – wenigstens vorläufig – scheinbar in die Tat umgesetzten Erfüllungen aller menschlichen Wünsche. Dennoch wäre die Zeit heute noch nicht reif für die öffentliche Aufnahme solch eines Menschen, weil erst die metaphysischen Denkvoraussetzungen dazu in der Weltbevölkerung geschaffen sein müssen. In einer Menschheit, die ganz von theoretischen und praktischen Atheisten beherrscht wird, wären antitheistische Metaphysiker heute noch nicht zugelassen. Sie hätten heute noch keine Möglichkeit, in die öffentliche Politik einzusteigen und in deren Mainstream zu wirken.