Wahnsinnige, Ölpastell auf Pastellpapier, 1982
Wahnsinnige, Ölpastell auf Pastellpapier, 1982

Über die Hierarchien der Engel und des Bösen

Die himmlischen Hierarchien haben ein teuflisches Gegenbild.

Nicht alles, was die urchristlichen Lehrer sagten und uns als Mythos erscheint, ist auch tatsächlich ein Mythos:  

Unser sichtbarer, gebrochener und flüchtiger Kosmos hat zwei vorangehende Zustände zur Voraussetzung, die in den dritten, uns bekannten münden: 

  1. Die Ewigkeit Gottes „vor“ und im Hintergrund jeder Schöpfung, in ZEITLOSEM, in sich selbst bewegtem Zustand, der in einem intensiven Dialog des Vaters mit dem Sohn besteht. In ihm sind alle Urbilder der Schöpfung präformiert. In diesem Zustand ist der Sohn als frei und selbstbewusst handelnd von Ewigkeit präexistent, da er Gott selbst in dessen Reflexion ist, die Schöpfung als freie, selbsthandelnde jedoch noch nicht.
     
  2. Die geistige Urschöpfung der freien Urgeister als ZEITFREIER, aber nicht zeitloser, äonisch-zyklischer Zustand. In ihm sind wir alle präexistent. In ihm erfolgt eine individuelle Entwicklung durch Kreativität, Lernen und Erfahrung. Nach Dionysios Areopagitas Lehre, die auf einen Schüler des Paulus zurückgeht, gibt es drei Chöre von Urgeistern, die nochmals in drei weitere Unterhierarchien gegliedert sind. Der höchste Chor ist der der Lehrer und Leiter, der mittlere Chor derjenige der Vermittler, der untere derjenige der Zöglinge oder „Kinder“. Der obere Chor der Leiter besaß bereits eine gewisse schöpfungsbedingte Vollkommenheit. Seine Aufgabe bestand (und besteht noch immer) darin, sein Licht und seine Weisheit an die unteren Hierarchien weiterzugeben. Letztere sollten die Weisheit Gottes in freier Liebe empfangen und verinnerlichen, um dann die Lehrer einzuholen, sie zu überbieten und sie allmählich wiederum mit gleicher Vollendung zu veredeln, mit dem Ziel, die Schöpfungspyramide zu einer gegliederten multidimensionalen Einheit von Gottesebenbildern umzuformen. Ein Teil der Lehrengel wollte sich jedoch, im Bemühen seine Vormachtstellung zu erhalten, diesem Schöpfungsplan nicht unterordnen und verführte einen Teil der Vermittler und der Kind-Hierarchien zum Übermut und einem falschen Begriff von Gott, sodass dieser Teil der Geschöpfe aufgrund seines labileren leiblich-seelischen Gleichgewichts desintegriert wurde und die Kontrolle über seinen Leib verlor. In der Folge mussten ihre Seelenleiber auf den verschiedenen Gestirnen durch eine gerichtete Seelenevolution wieder gesammelt und reintegriert werden. Die gefallenen Lehrengel wurden dagegen in den Abyss, einer gesonderten Schöpfung, als Dämonenengel verbannt. Von dort aus versuchen sie erneut die auf den verschiedenen Gestirnen ausgeborenen Menschenwesen, um sie möglichst zu verderben.
     
  3. Aufgrund der Desintegration eines Teils der Kind-Hierarchie wurde die zeitliche, gebrochene Schöpfung nötig, wie wir sie kennen. Sie hat also einen Anfang in der freien zyklischen Schöpfung und stellt eine zeitlich lineare, gebrochene, pseudozyklische, da fortschreitend zugleich in der Auflösung befindliche Schöpfung dar. Sie dient der Reintegration des zersplitterten Seelenleibes der gefallenen Geschöpfe mittels eines von nicht gefallenen Engeln geleiteten Reintegrationsprozesses des zersplitterten Geistseelenleibes durch die Naturreiche, von den Mineralien angefangen, über die Einzeller, Pflanzen und Tiere bis zum Menschen hinauf in immer größeren Komplexen. Nach der in der Regel einmaligen Inkarnation als Mensch erfolgt dann die Willensprobe in der Entscheidung für Gott oder gegen ihn. Der zeitlich lineare Schöpfungszustand hat einen ANFANG in der nichtlinearen, ungebrochenen und wird auch in ihr ein Ende haben. Einer Sonderschöpfung der Materie bedarf es nicht, da Materie, wie wir sie kennen, ein in sich verkapseltes, niederschwingendes, niedergehaltenes Geistiges auf dem Wege der Seelenevolution ist. Die „Materie“ der Urschöpfung dagegen ist nichts anderes als der in Erscheinung getretene gefestigte Wille Gottes. 

Auch die Dämonenengel haben einen Plan und eine „Schöpfungspyramide“. Da sie aus den Alten Himmeln entfernt wurden, besteht ihr Plan darin, ihre eigene Schöpfungspyramide aufrecht zu erhalten und ihr möglichst alles unterzuordnen. Solange die irdische Menschenwelt noch unter der Herrschaft Satans steht, wie wir heute immer deutlicher erkennen dürfen, gibt es auch für ihre Ordnung eine eigene, verborgene Herrschaftspyramide. An erstere Stelle stehen die Satanisten, die im Verborgenen wirken, bereit, die Herrschaft zu ergreifen, falls ihre Pläne aufgehen. Dann folgen die Technokraten und Oligarchen des Transhumanismus. Die unterste Ordnung bildet das Gros der Politiker innerhalb der weltlichen Regierungen und deren willige Helfer. Im Gegensatz zu den himmlischen stehen diese weltlichen Hierarchien einander aber nicht hilfreich zur Seite, sondern die oberen instrumentalisieren, missbrauchen und opfern immer die unteren. Jede Riege hat ihre eigenen Ziele, die im Wesentlichen ganz unverblümt bekannt gegeben werden, sobald das Volk auf ihre geistige Gesinnung vorbereitet wurde und bereit ist, diese unter falschen Versprechungen anzunehmen. Auf dieser Stufe wäre es unsinnig, von einer allgemeinen „Verschwörung“ zu sprechen. Denn die Absichten liegen offen und können anerkannt oder zurückgewiesen werden. Aber die Ziele der oberen Riege sind unterschiedlich, sie sind radikaler, menschenverachtender und erschreckender und den unteren Riegen nicht vollständig bekannt. Es besteht eine hierarchische Ordnung des „Geheimwissens“. Wichtig dabei ist zu wissen, dass die obere Riege immer die jeweils untere opfert und als Mittel zum Zweck missbraucht. So ist der Anfang allen Satanismus ja das Kinderopfer und der Kindermord.