Mantichoras mit Mädchen, 2004, Acryl auf Zeichenpapier
Mantichoras mit Mädchen, 2004, Acryl auf Zeichenpapier

Über das Wesen der Gehenna als schärfstes und äußerstes Gericht Gottes

Das schlimmste Gericht, das einem Menschen widerfahren kann, allerdings erst mit Abschluss der kommenden Weltperiode, ist die Einkerkerung in einem negativen Auferstehungsleib, die sogenannte „Gehenna“.

Dem pseudochristlichen Channeling-Medium Bertha Dudde wurde „offenbart“, dass das Endgericht der bösen Menschen darin bestehe, …

… dass sie tatkräftig in Seelenatome aufgelöst und nach einer Totalzerstörung der Erdoberfläche in die neue Schöpfung der Erde gebannt würden, um darauf wieder zur menschlichen Stufe emporgeführt zu werden. Auch bei dem Mystiker und „Schreibknecht“ Jakob Lorber findet man diese Lehre einer „Neubannung“. Sie ist aber nicht nur unbiblisch, sondern widerspricht geradezu zentralen Aussagen der Bibel und dem Wesen Gottes. Das Endgericht, von dem das Neue Testament spricht, ist alles andere als eine mehr oder weniger schnelle oder langwierige Auflösung des menschlichen Geistseelenleibes in Seelenatome und deren Reintegration in eine neue Schöpfung, sondern die sogenannte Gehenna.
Die Gehenna (oder „feuriger Pfuhl“) wird in der Bibel als das Schicksal und das letzte Gericht der Dämonenengel und aller satanisch gebliebenen Menschen nach der messianischen Friedenszeit genannt. Diese Friedenszeit unter der Leitung Jeschuas und seiner in einem überphysischen Leib auferstandenen Treuen, wird nicht nur buchstäbliche Tausend Jahre betragen, sondern kann auf eine Dauer von mehreren hunderttausend Jahren eingeschätzt werden. Ein buchstäblich nur tausend Jahre dauerndes „Tausendjähriges Reich“ wäre dagegen eine Beleidigung Jeschuas. Denn immerhin werden die Menschen, die durch ihn und seine Auferstandenen geführt werden, eine individuelle irdische Lebensdauer von mehreren hundert Jahren erreichen. Die meisten von ihnen müssten demnach am Ende von buchstäblich nur Tausend Jahren noch am Leben sein.    
Die biblische Gehenna, in die grundböse Menschen am Ende der Friedenszeit mit der Auflösung der jenseitigen Zwischenreiche gelangen werden, bedeutet das allmähliche gesetzmäßige Ausbrennen ihres negativen, in der Bosheit vollendeten, überphysischen Auferstehungsleibes, was eine zuvor erfolgende Auferstehung, sprich Stabilisierung und Verewigung in diesem negativen Leib voraussetzt. Der negative Auferstehungsleib löst sich dabei nicht allmählich auf, sondern muss über zahllose Äonen hinweg in vollständiger Einsamkeit und bei vollem Bewusstsein gleichsam ausbrennen.

Für die Qualen der Gehenna werden laut biblischem Kontext folgende Kriterien gelten:

  1. Sie werden selbstverschuldet und selbstausgelöst sein und den Schuldigen keineswegs von außen durch Teufel oder etwa wie im Koran durch dazu beauftragte Engel zugefügt werden. In der Gehenna wird jeder mit sich selbst und seinem individuellen Seelenzustand allein sein.
  2. Die Ursache der Qualen wird der in der vollendeten Bosheit ausgegorene Auferstehungsleib sein, der einen Automatismus der Leidenschaften entwickeln und das höhere Selbst zu seiner Demütigung mitreißen wird.
  3. Die Qualen werden bei vollem Ichbewusstsein erfolgen, weshalb auch „kein Ausruhen“ möglich sein wird, abgesehen von einem endlosen Rhythmus des hochmütigen Auffahrens und eines das Selbstgefühl völlig vernichtenden Niedersinkens.
  4. Eine aufkommende Reue wird an diesem Zustand nicht das Geringste ändern können, da dieser Zustand durch den vom höheren Geist selbst losgelösten Automatismus des negativen Auferstehungsleibes bedingt ist, über den die Verdammten jegliche Herrschaft verloren haben werden. Sie werden buchstäblich in einem Leib des Verderbens existieren müssen.
  5. Die Qualen werden „vor dem Lamm Gottes“ und im Bewusstsein seiner Gegenwart, also in der völligen Erkenntnis ihrer Schuld und Verantwortung stattfinden.
  6. Der Zustand wird so lange dauern, bis die Schuld an ihrem Auferstehungsleib durch dessen allmähliches Ausbrennen über Jahrmilliarden erfolgt ist. Damit ist dann aber keineswegs die Schuld an Gott und seiner ganzen Schöpfung getilgt. Die Reue wird danach noch eine lange Zeit der Buße und der Läuterung erfordern.

Dieses furchtbarste aller Gerichte steht vielen heute lebenden Menschen bevor, allerdings erst nach sehr vielen Jahrtausenden möglicher Läuterung im Tartarus, in den sie zu Beginn des Messianischen Zeitalters zusammen mit den Dämonenengeln eingeschlossen und von diesen und ihren Mitgenossen gepeinigt werden. Die Ewigkeit danach – im Falle ihres Eingangs in die Gehenna – „dürfen“ sie dann allerdings ganz allein, in der Einfriedung ihres „feurigen Leibespfuhls“ verbringen. 
Auch für sie wird nach dem Durchschreiten der Gehenna und mit dem Erreichen der Zeitewigkeit schließlich Gott „alles“ sein, denn Gott wird dann buchstäblich „alles in Allen“ sein, wie Paulus sagt, aber für sie eben nur im Zustand der Knechtschaft, was eine All-Versöhnung, aber ebenso eine weitere immerwährende Höllenpein, die mit einem nur irgend gearteten Widerstand gegen Gott verbunden wäre, letztlich ausschließt. Was allerdings „nach“ der Zeitewigkeit kommt, können wir nicht wissen, so weit hat nicht einmal Paulus geschaut.

Eine Neubannung, also Reintegration in die materielle Schöpfung, ist dagegen mindestens seit dem Erlösungsopfer Jeschuas ausgeschlossen, denn durch dieses wurde – und darin hat sogar Rudolf Steiner Recht – unter anderem der „Phantomleib“, sprich die leibliche Einheit der Geistseele, unzerstörbar restituiert, weshalb es eben auch eine Auferstehung der bösen Menschen gibt, aber zum äonischen Verderben (in die Gehenna).
Die Auflösung und Desintegration eines Drittels der Kindhierarchie (Angeloi) nach dem Ursündenfall, war dagegen keine Strafe, sondern ein bewusst von Luzifer und seinen aus der Cherubim-Hierarchie stammenden Anhängern herbeigeführter Unfall, um die Kindhierarchie kaltzustellen und zu verhindern, dass sie jemals die ersten Gotteskinder werden und Luzifer überragen könnten. Den Angeloi wurde dabei von der Luzifer-Hierarchie suggeriert, sie könnten wie Gott sein, was sie (bildlich gesprochen) zur übermäßigen Selbst-Aufblähung verleitete, um wie Gott das All zu beherrschen. Das führte schließlich zu ihrer Desintegration und Zerstäubung (wie bei einem bei zu großer Aufblähung platzenden Ballon). Die anschließende Bannung und der Gang durch die Naturreiche war infolgedessen eine Gnade der Rückführung und keine Strafe des Zornes Gottes. Dieser Prozess ist aber nicht wiederholbar und eine nochmalige Zerstäubung durch eine Aufblähung des irdisch-menschlichen Egos auch nicht zu erreichen. Dieses kann sich letztlich nur verhärten, aber nicht auflösen. Eine mutwillige Desintegration von Geistseeleneinheiten, wäre das Letzte, was Gott tun würde. Soviel zu den Irrtümern und Verdrehungen in den Bertha-Dudde-Schriften und ihrem falschen, menschenfeindlichen Gottesbild. Die „Neubannung“ ist auch einer der zentralen Irrtümer in den Schriften Jakob Lorbers.