Die Gerichte Gottes und sein Zorn stimmen mit seiner immerwährenden, unaussprechlichen Liebe zu allen Geschöpfen vollkommen überein.
Wie äußert sich der sogenannte „Zorn Gottes“? Im biblischen Kontext werden schwere Schicksalsschläge, Krankheit oder Tod genannt.
Schicksalsschläge, Krankheit oder ein frühzeitiger physischer Tod allein, wie manche Theologen glauben, sind aber nie ein Zeichen des Zornes Gottes über bestimmte Menschen. In Anbetracht der gegenwärtig kurzen Lebensdauer auf dieser Erde ist jeder Tod frühzeitig, und aufs Ganze gesehen und unabhängig von der Biografie, macht es im Hinblick auf eine generelle Frühzeitigkeit kaum einen Unterschied, ob jemand mit dreißig oder mit hundert Jahren stirbt. Stirbt ein Kind vor Vollendung der Pubertät, so tragen in der Regel andere oder die Umstände seiner Umwelt die Schuld. Die allgemein überaus kurze Lebensdauer des Erdenmenschen ist ein kollektives, wenn auch von den Vorfahren und ungünstigen Lebensumständen verschuldetes und bedingtes Schicksal. Es ist nicht so, wie Evangelikale behaupten, dass Gott uns alle wegen unseres grundsätzlichen Sündenstandes jederzeit umbringen wollte und nur aus übergroßer. unfassbarer Gnade Nachsicht mit uns hätte. Seine Gerichte sind vielmehr gelenkte und gestaffelte Zulassungen zu unserer Läuterung, Der Zorn Gottes als Todesurteil tritt aber erst dann in Kraft, wenn ein Mensch das Maß seiner Bosheit oder seiner Sünden (Lebenszielverfehlung) voll gemacht hat oder er in ernster Gefahr steht, durch den Irrweg seiner offenen oder geheimen Hybris für das Reich Gottes verloren zu gehen. Dabei ist wichtig zu wissen: Der Mensch muss einen Grad der Verblendung und Verhärtung in seinem angenommenen Lebensziel erreicht haben, dass es in diesem Fall keinen anderen Weg gibt. So starb der bekannte Heiler Bruno Gröning, der seine Kundalini-Kräfte für das Wirken des Heiligen Geistes ausgab – getriggert durch sein Kettenrauchen – im Alter von 52 Jahren an einem Kehlkopftumor und konnte auch seine beiden, gleichfalls an Krebs erkrankten Söhne nicht retten. Der Prediger William Branham, der seinen Okkultismus als Beweis seiner prophetischen Sendung ausgab, erlag überraschend im Alter von 56 Jahren einem schweren Verkehrsunfall. Beide Personen betrieben, ohne es selbst zu wissen, Magie und täuschten dadurch die Menschen über die Eigenschaften des Heiligen Geistes. Ihr Schicksal zeigt, dass mit solchen Dingen nicht zu spaßen ist. Dennoch werden diese Personen und ihre bibelfremden Lehren noch immer verehrt, und verblendete Sektenknechte, die beizeiten das selbständige Denken und Forschen verlernt haben, scharen sich um sie. Man sollte wissen, dass rein körperliche Heilungen, Schauwunder und Telepathie überhaupt kein Beweis für das Wirken des Heiligen Geistes und für Dämonengel, die die Aura eines Menschen besetzen, überhaupt kein Problem sind.
Wenn ein Mensch versucht, seine bösen Pläne mit aller Gewalt und allen ihm zur Verfügung stehenden Kräften durchzuführen oder wenn er weisungsgebunden einer Agenda dient, die solche Pläne durchführen möchte, so tritt der Fall ein, dass Gott und die himmlischen Mächte ihn „anheimgeben“ und seinen Verstand mit Vorsatz verblenden, so dass er möglichst schnell auf seinen psychosozialen und bei fehlender Reue auch leiblichen Untergang vorbereitet wird. Seine Vernunft wird dann auf eine so radikale Weise verwirrt und er wird rational und rein psychologisch nicht mehr zu erklärende Fehler begehen, dass er unter den Augen derer, die sich noch einen Rest klares Denken bewahrt haben, öffentlich bloßgestellt wird, ein Phänomen, wie wir es gegenwärtig bei „unseren“ Politikern beobachten können.
In der Regel sind die Gerichte Gottes abgestuft und reichen über kleine Warnschüsse bis hin zu zerrüttenden menschlichen Katastrophen, Krankheit und Tod. Die letzteren sind logischerweise nicht immer selbstverschuldet, sondern durch das fahrlässige Verhalten von Angehörigen, eine negative gesellschaftliche Umwelt oder durch böswillige Gegner verursacht, die dafür die Schuld zu tragen haben. Wir müssen auch von der Existenz sogenannter „Opferseelen“ ausgehen, die bereits vor ihrer Inkarnation mit ihren leitenden Engeln vereinbart haben, möglicherweise das Opfer eines Verbrechens zu werden, um dadurch weitere Opfer zu verhindern, die Mörder beizeiten ihrem verdienten Gericht zuzuführen und danach eine besonders hohe Stellung im Reich Gottes zu erlangen, in den neuen Himmeln und auf der neuen, in ihren Naturreichen verwandelten Erde. Die Verhältnisse sind überaus vielfältig. Eines aber darf als sicher gelten – auch wenn es für die meisten Menschen kaum ersichtlich ist: Gottes Langmut übersteigt alles menschliche Maß.